John Templeton

Sir John Templeton
Quelle: Lauren Templeton auf Twitter

Der legendäre Fondsmanager John Marks Templeton (geboren am 29. November 1912, † 8. Juli 2008), der sich später Sir John Templeton nennen durfte, war einer der wenigen Value Investoren, die weltweit Beachtung fanden. Er galt als einer der Pioniere auf dem Gebiet der globalen Aktienanlage und schnitt über einen Zeitraum von fünf Jahrzehnten immer besser als der Aktienmarkt ab.

Am 29. November 1954 hob John Templeton den Templeton Growth Fund aus der Taufe. Dieser war zu Beginn noch etwas Besonderes, da der Fonds auch außerhalb Amerikas investierte. „Ich galt als Exot“, sagt John Templeton in Anspielung auf seine damaligen Ambitionen im Ausland zu investieren.

Eine Grundregel, die John Templeton Zeit seines Lebens stets befolgte, besagt, dass man immer dann investieren soll, wenn der Pessimismus seinen höchsten Punkt erreicht hat. Am optimistischsten kann man also immer dann sein, wenn an der Börse maximaler Pessimismus herrscht. Denn schließlich versucht man eine Aktie zum niedrigsten Kurs im Verhältnis zu ihrem Wert zu kaufen.

Die Templeton Maximen

1. Streben Sie nach dem höchstmöglichen Gewinn

Wenn Sie Ihr Geld langfristig anlegen, sollten Sie eines immer vor Augen haben: Ihr oberstes Ziel ist der höchstmögliche reale Gesamtgewinn nach Steuern.

2. Seien Sie offen für Neues

Halten Sie niemals an nur einer Anlageart oder Auswahlmethode fest. Bleiben Sie flexibel, aufgeschlossen und kritisch. Denn nur derjenige, der von gängigen zu unpopulären Wertpapieren und Auswahlmethoden wechselt, wird auch langfristige Spitzenergebnisse erzielen.

3. Folgen Sie nicht der breiten Masse

Wenn Sie die gleichen Wertpapiere kaufen wie alle anderen, dann erzielen Sie auch die gleichen Ergebnisse wie alle anderen. Es ist unmöglich, besser zu sein als die Mehrheit, wenn Sie nicht andere Wege gehen als die Mehrheit. Zu kaufen, wenn andere verkaufen, und zu verkaufen, wenn andere kaufen – das verlangt großen Mut, macht sich aber bezahlt.

4. Alles verändert sich

Baissemärkte sind zeitlich beschränkt. Haussemärkte aber auch. Gewöhnlich steigen die Aktienkurse bereits ein bis zwölf Monate, bevor der Konjunkturzyklus seinen Tiefpunkt erreicht. Umgekehrt ist es genauso. Denn liegt eine bestimmte Branche oder ein bestimmter Wert bei den Anlegern im Trend, dann erweist sich diese Popularität stets als vergänglich. Und ist das Interesse erst einmal verloren, kehrt es auch meist für viele Jahre nicht zurück.

5. Meiden Sie das Populäre

Wenn irgendeine Methode, Aktien auszuwählen, in Mode kommt, sollten Sie nicht zögern, von der modischen zu einer unpopulären Vorgehensweise zu wechseln. Denn wenn zu viele Anleger das gleiche denken und tun, verliert jede Auswahlmethode und jedes Timing die Wirkung.

6. Lernen Sie aus Ihren Fehlern

„Dieses Mal wird alles anders.“ Das ist einer der am teuersten bezahlten Sätze in der gesamten Börsengeschichte.

7. Kaufen Sie in pessimistischen Phasen

Haussemärkte entstehen aus Pessimismus, wachsen in Skeptizismus, reifen in Optimismus und sterben schließlich an Euphorie. Darum sind Zeiten des größten Pessimismus die besten Zeiten, um zu kaufen. Und Zeiten des äußersten Optimismus sind die besten Zeiten, um zu verkaufen.

8. Suchen Sie nach Werten und Chancen

Zu viele Anleger orientieren sich an Prognosen und Trends. Konzentrieren Sie sich lieber auf die tatsächlichen Unternehmenswerte. Dann werden Sie auch die höheren Gewinne erzielen. Sie können auf dem Aktienmarkt nur dann ein Schnäppchen machen, wenn Sie das kaufen, was die meisten Anleger verkaufen.

9. Suchen Sie weltweit

Damit Sie nicht eines Tages feststellen, alles zur falschen Zeit aufs falsche Pferd gesetzt zu haben, sollten Sie diversifizieren. Suchen Sie weltweit nach guten Werten. Dann werden Sie auch mehr und bessere Schnäppchen finden als der, der seine Suche nur auf ein Land konzentriert. Schöner Nebeneffekt: Wenn Sie diversifizieren, streuen Sie außerdem das Risiko und erhöhen so die Sicherheit Ihrer Investition.

10. Niemand weiß alles

Ein Investor, der alle Antworten kennt, hat nicht einmal die Fragen verstanden.