Globales BIP-Wachstum bleibt intakt

Das Wachstum des weltweiten Bruttoinlandsprodukts bleibt weiterhin intakt und wird – wie bereits in den vergangenen Jahren – die gegenwärtigen Erwartungen auch künftig übertreffen. Dies meint jedenfalls Kenneth L. Fisher in seinem Aktienmarkt Ausblick 2008.

Valueinvesting.de, 14. März 2008

Ken Fisher ist der Meinung, dass die Menschen übertrieben hartnäckig auf die US-Wirtschaft fokussiert sind. Dabei steht die Volkswirtschaft der Vereinigten Staaten nur für ungefähr 26% der globalen Wirtschaftsleistung. Zwar ist dieser Anteil signifikant, macht aber nicht einmal annähernd die Hälfte des Bruttoinlandsprodukts der Entwickelten Welt aus. In 2007 sah die Verteilung der weltweiten Wirtschaftsleistung wie folgt aus:

  • USA: 13,8 Bio. $ oder 25,8%
  • Entwickelte Welt (ex-USA): 23,3 Bio. $ oder 43,6%
  • Rest der Welt: 16,3 Bio. $ oder 30,6%

Ken Fisher sagt, dass die Ökonomie inzwischen global und zudem äußerst stark miteinander vernetzt ist. Nach den Daten des ‚International Monetary Fund‘ liegt das für 2008 prognostizierte BIP-Wachstum für die US-Wirtschaft bei aktuell 1,4%, für die Entwickelte Welt (ex-USA) bei 2,1% und für den Rest der Welt bei 6,4%. Unterm Strich ergibt sich daraus in diesem Jahr ein erwartetes globales Wirtschaftswachstum von 3,2%.

Fisher glaubt, dass die US-Ökonomie durch das erwartete Wachstum der Weltwirtschaft ebenfalls begünstigt wird. Darüber hinaus erscheint für Ken Fisher die US-Konjunktur insgesamt gesund, sobald man die einzelnen Komponenten einer näheren Betrachtung unterzieht. So ist das US-BIP per Ende September 2007 um anualisiert 4,3% gewachsen. Nachdem sich der Wachstumstrend im zweiten und dritten Quartal 2007 noch beschleunigte, wurde der vorläufige Bericht zur Entwicklung des US-BIP im vierten Quartal allgemein als massive Verschlechterung der wirtschaftlichen Stärke gewertet.

Für Ken Fisher sind die BIP-Statistiken allerdings ungenau und wechselhaft. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Daten auf Quartalsbasis erhoben wurden. Sowohl die Verbraucherausgaben, als auch der Nicht-Wohnungsbau, die Staatsquote sowie der Im- und Export wachsen.

Während die Schlagzeilen der Medien die Schwäche am US-Immobilienmarkt als Katalysator für eine Rezession ausmachen, steht der Wohnungsbau gerade einmal für 4,5% der US-Wirtschaftsleistung. Dieser Anteil ist für Fisher einfach zu gering, um die befürchteten Auswirkungen auf die US-Konjunktur herbeizuführen. Genauso wichtig ist für Fisher, dass der gewerbliche Immobilienbau weiterhin wächst und die Schwäche im Hausbau weitestgehend kompensiert.

Allerdings steuert der private Verbrauch den größten Teil zum Bruttoinlandsprodukt der USA bei. Ungeachtet der Erklärungen in den Medien, sind die US-Verbraucherausgaben in 2007 aber insgesamt weiter gewachsen. Fisher setzt sich in diesem Zusammenhang auch mit der weit verbreiteten Ansicht auseinander, dass das BIP-Wachstum aufgrund der steigenden Energiekosten stagnieren wird. Dabei kommt er zu dem Ergebnis, dass der Energiepreisanstieg heutzutage einen viel geringeren Einfluss auf die Kaufkraft der Menschen hat, als in den vergangenen Jahrzehnten. Als Begründung weist er auf eine Statistik des ‚Bureau of Economic Analysis‘ hin, nach der das verfügbare Pro-Kopf-Einkommen seit 2002 deutlich stärker, als die Kosten für den Energieverbrauch, gestiegen ist.

Unterm Strich sieht Ken Fisher die globale Weltwirtschaft daher weiter auf Wachstumskurs.