Kenneth L. Fisher: Aktienmarkt Ausblick 2007

Nachdem der Aktienmarkt das Jahr 2006 schwungvoll beendet hat, deuten die Analysen von Ken Fisher auf eine Fortsetzung des derzeitigen Bullenmarktes hin. Wie in den vergangenen Jahren erwartet Fisher auch für 2007 einen weiteren Anstieg des Aktienmarktes in einer Bandbreite zwischen 10 und 40%.

Valueinvesting.de, 09. März 2007

Nach seiner Einschätzung sind die einmütigen Vorhersagen zur gegenwärtigen Expansion, die von einer sich verlangsamenden Wirtschaft und mittelmäßigen Aktienmarktrenditen ausgehen, zynisch. Ken Fisher stimmt mit diesen nicht überein.

Nach Fishers Ansicht handelt es sich bei den meisten identifizierbaren Risiken um Falschauslegungen oder um Gefahren, die der Aktienmarkt bereits hinreichend diskontiert hat. Im Gegenzug werden die vorherrschenden äußerst günstigen wirtschaftlichen und geschäftlichen Grundlagen größtenteils unterschätzt.

Daher vertritt Ken Fisher die Meinung, dass sich Aktien – im Vergleich zu Anleihen und Bargeld – auf ihrem niedrigsten Niveau innerhalb des laufenden Bullenmarktes befinden. Die gegenwärtige Spanne zwischen der Aktienmarktrendite (dem umgekehrten Kurs-Gewinn-Verhältnis) und der Rendite von Anleihen deutet darauf hin, dass die momentanen Bewertungsmultipel noch deutlich ansteigen können.

Gewinnrendite USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Japan

Darüber hinaus sind die Unternehmensgewinne zuletzt stärker als die Aktienpreise gestiegen, wodurch die KGV’s trotz des höheren Kursniveaus gefallen sind. Die derzeitige Gewinndynamik impliziert nach Fishers Aussage, dass sich Bewertungsmultipels und Unternehmensgewinne im Einklang bewegen.

Weiterhin weist Ken Fisher darauf hin, dass 2007 bereits das 3. Amtsjahr des amerikanischen Präsidenten im Wahlzyklus darstellt und sich Aktien historisch betrachtet in dieser Periode am besten entwickelten. Seit 1926 verzeichnete der S&P 500 im 3. Amtsjahr einen durchschnittlichen (Median) Gewinn in Höhe von 23%.

Aufgrund der anhaltend hohen Anzahl an Übernahmen und massiven Aktienrückkäufen sieht Fisher ein weiter zurückgehendes Angebot an Aktien. Unternehmen können sich derzeit zu niedrigen Kosten mit Geld versorgen, um damit entweder ihre gesunden Bilanzen zu hebeln oder eigene Aktien zurückzukaufen. Die dadurch anschwellenden Gewinne (je Aktie) stellen eine weitere starke Unterstützung für steigende Aktienkurse dar.

Abschließend billigt Ken Fisher den derzeitig im Markt befindlichen Ängsten vor einer harten oder sanften Landung der Ökonomie, vor einem schwachen Dollar, dem Aufflackern geopolitischer Konflikte oder fallenden US-Hauspreisen eine geringe Überraschungskraft zu. Stattdessen sollte der Aktienmarkt eher positiv beeinflusst werden, sobald sich diese Risiken als Fehleinschätzungen herausstellen.