Warren Buffett zum Dollar

Am Rande seines Interviews mit der Financial Post ging Warren Buffett auch näher auf seine Wette gegen den US-Dollar ein.

Teil 1 des Interviews: Warren Buffett zur Kreditkrise

Warren Buffett erklärt, dass seine Investmentholding Berkshire Hathaway in der Spitze etwa 22 Mrd. $ in Fremdwährungspositionen investiert hatte, einige davon auch im Kanadischen Dollar. Buffett sagt, dass Berkshire darüber hinaus versucht, Unternehmen mit Gewinnen in anderen Währungen zu bevorzugen. Als Beispiel nannte er Coca-Cola. Nach seiner Einschätzung ist das Investieren in Unternehmen, die einen bedeutenden Anteil ihrer Gewinne nicht in Dollar erzielen, die bessere Möglichkeit, um auf andere Währungen zu setzen.

Die einzige Währung, die Warren Buffett momentan für Berkshire Hathaway hält, ist der Brasilianische Real. Buffett merkt an, dass in den vergangenen 100 Jahren insgesamt fünf brasilianische Währungen zu Papierschnipseln wurden. Deshalb versteckten wohlhabende Menschen ihr Vermögen in anderen Ländern, wie beispielsweise der Schweiz.

Allerdings hat sich in den vergangenen fünf Jahren der Brasilianische Real gegenüber dem US-Dollar verdoppelt. Das bedeutet, dass ein Brasilianer, der sein Geld in amerikanischen Dollar angelegt hätte, in seinem Heimatland die Hälfte seines Vermögens verloren hat. Das Außergewöhnliche dabei ist, dass laut Warren Buffett die brasilianische Notenbank den US-Dollar während der meisten Zeit dieser fünf Jahre gestützt hat.

In den Vereinigten Staaten sind nach der Einschätzung Buffetts das bestehende Leistungsbilanzdefizit, sowie das Handelsdefizit, zum größten Teil für den Rückgang des US-Dollars verantwortlich.

Buffett wiederholte nochmals seine bereits mehrfach gemachte Aussage, dass die USA täglich mit einer Summe von 2 Mrd. $ den Rest der Welt unterstützen. Dadurch würden die Menschen im Laufe der Zeit zunehmend ungewillter, ihre Vermögenswerte in US-Dollar anzulegen.

Aus diesem Grund nimmt Warren Buffett an, dass der US-Dollar weiter fallen wird. Zwar kann auch er nicht sagen, wie sich die Wechselkurse kurzfristig verhalten werden. Langfristig hält er aber eine stabile US-Währung, bei einem gleichzeitigen Vermögenstransfer von 2 Mrd. $ pro Tag, für nicht vereinbar.

Teil 3 des Interviews: Warren Buffett zur US-Wahl