Quelle: Chai with Pabrai
Größere Bekanntheit erlangte Mohnish Pabrai im Jahr 2007, als er zusammen mit seinem Freund Guy Spier, dem Manager des Aquamarine Fund, gegen ein Gebot von 650.100 $ ein gemeinsames Mittagessen mit Warren Buffett ersteigerte.
Mohnish Pabrai ist am 12. Juni 1964 in Bombay geboren. Seine Investment-Karriere begann im Jahr 1994 mit dem Studium von Warren Buffett. Dieses Jahr bezeichnete er auch als das Jahr, in dem er den größten Erkenntnisgewinn hatte.1999 gründete er seine Investmentpartnerschaft Pabrai Investments nach dem Vorbild der Buffett Partnership. Etwa zeitgleich verkaufte er seine IT-Firma und konzentriert sich seitdem auf die Tätigkeit als Fondsmanager.
Investmentstil
Die meisten Berichte und Gewinnschätzungen, sowie den größten Teil der generellen Nachrichten über den Aktienmarkt, hält Mohnish Pabrai für Schund. Dabei vertritt Pabrai die Meinung, dass eine große Notwendigkeit besteht, unsere Standpunkte hinsichtlich des Investierens zu ändern, da die traditionell übermittelten Philosophien lediglich gute Investmentgelegenheiten und Geld kosten.
Pabrai sagt, dass das meiste von seinem persönlichen Erfolg auf dem Wissen von Warren Buffett sowie einigen anderen Investoren beruht. Dabei habe Buffett den bedeutendsten Einfluss auf die Entwicklung von Pabrais Investmentstil ausgeübt. Wie viele andere Value Investoren neigt Mohnish Pabrai zu einer starken Konzentration seiner Kapitalmittel. In seinem persönlichen Portfolio hält er oftmals nur drei Aktien. Manchmal sind seine Mittel auch nur in einer einzigen Aktie konzentriert.
Neben Warren Warren wurde Mohnish Pabrai stark von Benjamin Graham inspiriert, der das Konzept entwickelte, Vermögenswerte in Höhe von 1 Dollar für 50 Cent zu kaufen. Nach Pabrais Einschätzung ist das der richtige Weg, um das Spiel am Aktienmarkt zu gewinnen. Ganz gleich, was Analysten sagen oder in welche Richtung sich die Zinsen entwickeln. Solange man mit einer Sicherheitsmarge investiert, erhält man Sicherheit.
Mohnish Pabrai stellt sich die Frage was passiert, wenn sein Unternehmensanteil in Höhe von 1 Dollar an Wert verliert und danach nur noch einen Wert von 50 Cent aufweist? Sofern er lediglich 50 Cent bezahlt hat, beeinträchtigt ihn diese Wertveränderung nicht. Und eine Wertveränderung in dieser Größenordnung wird nicht durch den Aktienmarkt oder makroökonomische Entwicklungen hervorgerufen, sondern nur durch individuelle Ereignisse rund um das betreffende Unternehmen.
Das „ten by ten“ Portfolio
Mohnish Pabrai hat den Begriff des „ten by ten“ Portfolios ins Leben gerufen. Diese Bezeichnung steht für Aktien von zehn verschiedenen Unternehmen mit jeweils zehn Prozent Depotgewichtung. Diese Portfoliostruktur dient zum einen dem Zweck, die Performance des Aktienmarktes zu übertreffen. Zum anderen ist Pabrai der Meinung, dass ein Investor nicht tätig werden sollte, wenn er nicht das Vertrauen hat, mindestens zehn Prozent der zur Verfügung stehenden Mittel in eine bestimmte Idee zu investieren.
Das aktuelle Portfolio Pabrai Investments ist auf dataroma.com einsehbar.
Weiterentwicklung seiner Anlagephilosophie
In einem Online-Vortrag, den Mohnish Pabrai Anfang Oktober 2020 vor dem Boston College gehalten hat erklärte er, dass er während seiner gesamten 26-jährigen Karriere den Ansatz von Benjamin Graham verfolgte, den Dollar zu 50 Cent zu kaufen. Diese Strategie hatte seiner Einschätzung nach seit 1994 auch die besten Ergebnisse erzielt. Er erklärte weiter, dass sich diese Strategie von der Charlie Mungers unterscheide, der erstklassige Unternehmen dauerhaft hält, selbst wenn sie stark überbewertet sind.
Bedingt durch die Corona-Krise hat Pabrai seinen Investmentstil weiterentwickelt. Er möchte sein Portfolio in den kommenden Jahren umbauen und zukünftig auch in die allseits bekannten „Compounder“ (Anmerkung: Die Coca-Colas und Nestlés dieser Welt) investieren, sobald sie zu vernünftigen Preisen gehandelt werden. Mohnish Pabrai folgt damit dem Ansatz von Charlie Munger, der ein stark konzentriertes Portfolio erstklassiger Unternehmen für immer hält, ohne jemals über einen Verkauf nachzudenken.