Wallace Weitz: Aktienmarkt Ausblick 2008

Im 1. Teil informierte Wallace Weitz über die Wertentwicklung der Weitz Funds im vergangenen Jahr und gab des weiteren eine kurze Zusammenfassung der Geschehnisse am Aktienmarkt in 2007.

Valueinvesting.de, 16. Februar 2008

Dabei stellte er fest, dass das Durchhalten von Investments, die durch die derzeitige Finanzkrise in Mitleidenschaft gezogenen wurden, für den Anleger schmerzhaft sein kann. Menschen, die nicht das Temperament haben, in Märkten wie diesem zu investieren, empfiehlt Wallace Weitz eine alternative Kapitalanlage in Schatzanweisungen oder einen Geldmarktfonds mit Staatspapieren. An der Seitenlinie des Marktes zu stehen ist für Weitz keine Schmach, sofern dies Anlegern ermöglicht, gut zu schlafen.

Für diejenigen, die mit der notwendigen Geduld und dem Mut ausgestattet sind, gute Vermögenswerte zu kaufen, wenn niemand sonst sie haben will oder sich leisten kann, betrachtet Wallace Weitz den gegenwärtigen Moment als guten Zeitpunkt für Investitionen. Weitz sagt, dass derzeit hervorragende Aktiva und Unternehmen mit starken wirtschaftlichen Grundlagen zu sehr attraktiven Preisen gehandelt werden. Darüber hinaus ist Wallace Weitz der Ansicht, dass es nur sehr wenig Phantasie erfordert, in den kommenden zwei bis drei Jahren einen 50%igen Anstieg der von Weitz Funds gehaltenen Aktien für möglich zu halten.

Aktienmarkt Ausblick

Nach Weitz‘ Einschätzung werden die sich abzeichnenden Kreditrisiken bei vielen Unternehmen wahrscheinlich für ein weiteres Jahr (oder zwei) zu Chaos führen. Die begleitenden Schlagzeilen in den Medien werden angsteinflößend sein. Das Zusammenschrumpfen der zur Verfügung stehenden Kreditlinien wird voraussichtlich zu sinkenden Verbraucherausgaben führen. Aus diesem Grund hält Wallace Weitz eine Rezession für sehr gut möglich.

Wenn sich die amerikanische Wirtschaft verlangsamt, wird nach Weitz‘ Ansicht vermutlich auch der Rest der Welt betroffen sein. Sofern dies der Fall ist, werden sich auch die boomenden asiatischen Volkswirtschaften abkühlen und einige der heißen Marktsegmente in 2007 – Energie, Metalle und andere Rohstoffe – nicht die sicheren Zufluchtsorte sein, für die sie zuletzt gehalten wurden.

Wie es auch kommen mag. Für Wallace Weitz scheinen die schlechten Nachrichten in den Aktienkursen der offensichtlichsten Opfer der Hypothekenkrise sowie einer möglichen Verlangsamung der US-Wirtschaft weitestgehend eingepreist. Nach den Erfahrungen des Jahres 1974, an das sich Wallace Weitz nur allzu gut erinnert, können Aktien durch Panikverkäufe auf ein unvorstellbar niedriges Niveau gedrückt werden. Dabei werden sich die Aktienkurse aber nicht für längere Zeit auf diesen absurd geringen Leveln halten können.

Wallace Weitz vertritt daher die Ansicht, dass für den geduldigen und mutigen Anleger derzeitige Käufe von Aktien mit einem ausreichenden Rabatt auf die tatsächlichen Unternehmenswerte letztlich zu einer großen Belohnung führen werden. Für Weitz ist es somit an der Zeit, ins Lager der antizyklischen Investoren zu wechseln.