Warren Buffett über Eisenbahngesellschaften

Wie Graham-und-Doddsville berichtete, ist Berkshire Hathaway mit 39 Mio. Aktien größter Anteilseigner der US-Eisenbahngesellschaft Burlington Northern Santa Fe. Mittlerweile wurde bekannt, dass Warren Buffett diese Aktien auf drei seiner Versicherungsgesellschaften verteilt hat. Die National Indemnity besitzt 14,4 Mio., die National Fire & Marine Insurance 1,3 Mio. und die Columbia Insurance 23,3 Mio. Aktien.

Valueinvesting.de, 11. Mai 2007

Berkshires Burlington Northern Santa Fe Investment hat die meisten Buffett-Anhänger überrascht, insbesondere nachdem er erklärte, noch Aktien von zwei weiteren Eisenbahngesellschaften gekauft zu haben. Bislang ist noch unbekannt, um welche es sich dabei handelt.

Während der letzten Berkshire Hathaway Hauptversammlung gab Buffett dann einige Erklärungen, durch die seine Beweggründe für den Kauf von Burlington Northern Santa Fe verständlicher werden. Warren Buffett sagte, dass das Eisenbahngeschäft niemals außergewöhnlich werden würde, dessen Aussichten sich aber verbessert haben.

Berkshires Vize-Vorsitzender Charlie Munger ergänzte, das man Eisenbahngesellschaften früher nicht gemocht hatte, da die Branche sehr kapitalintensiv, gewerkschaftlich stark organisiert und darüber hinaus einem harten Wettbewerb durch Lastwagen ausgesetzt war. Diese Rahmenbedingungen sieht er aber zwischenzeitlich verändert, sodass nach seiner Einschätzung das Investment in Burlington Northern Santa Fe etwa zwei Jahre zu spät getätigt wurde.

Außerdem stellte Munger fest, dass Eisenbahngesellschaften aufgrund ihrer Möglichkeit, Fracht doppelt zu stapeln, mittlerweile über einen Wettbewerbsvorteil verfügen. Dieser Vorteil ergibt sich insbesondere aus den hohen Warenimporten aus China, durch die die USA riesige Mengen an Gütern durch das gesamte Land befördern müssen.

Zudem ergibt sich für Warren Buffett durch die anhaltend hohe Liquidität von fast 50 Mrd. $ die Notwendigkeit, in neue Investmentbereiche vorzudringen. So sagte Charlie Munger auf der Hauptversammlung von Wesco Financial (WSC) – die sich zu 80% im Besitz von Berkshire Hathaway befindet und von Munger geführt wird – dass Berkshire keine Dividenden zahlen wird (eine Frage, die Buffett immer wieder gestellt wird).