Warren Buffett über Aktienrückkäufe

Obwohl Warren Buffett für seine Fähigkeiten bei der Übernahme von Unternehmen bekannt ist, hat er in der Vergangenheit immer wieder argumentiert, dass Aktienrückkäufe die beste Verwendung von Unternehmenskapital sein können. In seinem Brief an die Aktionäre von Berkshire Hathaway aus dem Jahr 1984 erläuterte er die Gründe.

Zu Beginn führte Warren Buffett aus, dass die Aktiengesellschaften, an denen Berkshire Hathaway die größten Anteile hält, alle bedeutende Aktienrückkäufe getätigt haben, sobald es große Diskrepanzen zwischen ihren Aktienkursen und dem wirtschaftlichen Wert der Unternehmen gab. Aus Aktionärssicht sieht Warren Buffett dies aus zwei wichtigen Gründen als lohnend an.

Einen offensichtlichen und einen subtilen, nicht immer verstandenen Grund. Der offensichtliche Punkt beinhaltet die grundlegende Arithmetik beim Rückkauf von eigenen Aktien.

Aktienrückkäufe erhöhen den Wert pro Aktie

Bei Aktienkursen, die weit unter dem Inneren Wert der Aktie liegen, erhöhen umfangreiche Aktienrückkäufe diesen Wert unmittelbar und in signifikanter Art und Weise. Wenn Unternehmen ihre eigenen Aktien an der Börse kaufen, fällt es ihnen oftmals leicht, 2 US-Dollar an Wert für nur 1 US-Dollar an Aufwand zu erhalten. Die Akquisition anderer Unternehmen ist fast nie so lukrativ und in einer großen Anzahl von Fällen erhält die übernehmende Gesellschaft laut Warren Buffett nicht einmal annähernd einen Wert von 1 US-Dollar je ausgegebenem Dollar.

Der aktionärsfreundliche Aspekt von Rückkäufen

Der zweite Vorteil von Aktienrückkäufen unterliegt weniger genauen Messungen, kann aber im Laufe der Zeit genauso wichtig sein. Sofern der aktuelle Marktwert beim Rückkauf eigener Aktien deutlich unter dem tatsächlichen Geschäftswert liegt, demonstriert das Management des Unternehmens eindeutig, dass es auf Maßnahmen setzt, die das Vermögen der Aktionäre erhöhen und nicht auf Maßnahmen, die das Einflussgebiet des Managements erweitern, aber den Aktionären nichts nützen (oder sogar schaden).

Nach Ansicht von Warren Buffett erhöhen die Aktionäre daraufhin ihre Schätzungen für die zukünftigen Renditen des Unternehmens. Diese Aufwärtsrevision wiederum führt zu Marktpreisen, die dem Inneren Wert des Unternehmens eher entsprechen. Warren Buffett hält dies für völlig rational. Anleger sollten seiner Meinung nach mehr für ein Unternehmen bezahlen, das in den Händen eines Managers mit nachgewiesener aktionärsfreundlicher Ausrichtung liegt, als für eines in den Händen eines eigennützig denkenden Unternehmenslenkers.

Schlussgedanken

Das Stichwort für Warren Buffett ist „demonstriert“. Ein Manager, der Aktienrückkäufen konsequent den Rücken kehrt, wenn diese eindeutig im Interesse der Eigentümer sind, verrät mehr von seinen Beweggründen, als er weiß. Egal wie oft oder wie eloquent er einen von der Öffentlichkeitsarbeit inspirierten Satz wie „Maximierung des Aktionärsvermögens“ ausspricht, der Markt zinst die ihm überlassenen Vermögenswerte korrekt ab. Laut Buffett hört sein Herz nicht auf seinen Mund und nach einiger Zeit wird dies auch der Aktienmarkt tun.

Verweise