Der aktivistische Investor Bill Ackman gab gestern bekannt, dass sein Hedgefonds Pershing Square Capital Management einen Anteil von 6% an Domino’s Pizza (WKN: A0B6VQ / ISIN: US25754A2015) aufgebaut hat. Im Gegenzug wurden die von Ackman gehaltenen Starbucks Aktien veräußert. Zu seinem Starbucks Verkauf sagte Bill Ackman, dass die Aktien einen Preis erreicht hätten, bei dem es schwierig sei, künftige Überschussrenditen zu erzielen.

Domino’s Pizza, Inc. ist über seine Tochtergesellschaften als Pizza-Unternehmen in den USA sowie international tätig. Das Unternehmen gliedert sich in drei Segmente: US-Filialen, International Franchise und Supply Chain. Domino’s Pizza bietet über firmeneigene und Franchise-Geschäfte Pizzen unter dem Markennamen Domino an. Anfang 2021 betrieb das Unternehmen rund 17.600 Geschäfte in 90 Märkten. Domino’s Pizza wurde 1960 gegründet und hat seinen Sitz in Ann Arbor, Michigan.

Ackman über seinen Kauf von Domino’s Pizza

Pershing Square hat in Domino’s Pizza investiert, nachdem der Aktienkurs im 1. Quartal gefallen war. Bill Ackman sagte dazu, dass die Aktien von Domino für einen kurzen Moment aus Gründen die er nicht verstanden hat, dramatisch gesunken seien und er somit Starbucks gegen Domino’s Pizza tauschen konnte. Er sagte außerdem, das er mit dem Kauf von Domino zu etwa 330 Dollar pro Aktie begonnen hat. Ackman fügte hinzu, dass er nicht so viele Aktien bekommen konnte, wie er gerne hätte.

Chart der Domino’s Pizza Aktie in US$, Quelle: Yahoo

Bill Ackman hatte zuletzt stark auf eine Erholung der Restaurant-, Einzelhandels- und Hotelbranche gesetzt. Zu seinen Top-Positionen Ende 2020 gehörten neben Starbucks auch die Baumarktkette Lowe’s, der Hotelbetreiber Hilton, die kanadische Schnellimbiss-Kette Restaurant Brands sowie der auf die lateinamerikanische Küche spezialisierte Betreiber von Fast-Food Restaurants Chipotle Mexican Grill.

Ackman sagte, er sei optimistisch hinsichtlich Domino’s wegweisender Schritte in Bezug auf den Einsatz von Technologie sowie den Lieferdiensten des Unternehmens. Nach seiner Einschätzung ist Domino’s Pizza eines der ersten Franchise-Unternehmen, die in Technologie und Lieferung investiert haben. „Sie besitzen ihre eigene Lieferinfrastruktur und müssen sich nicht auf die DoorDashes der Welt verlassen.“, sagte Bill Ackman.

Bewertung der Domino’s Pizza Aktie

Domino’s Pizza konnte den Umsatz in den vergangenen 5 Jahren um durchschnittlich 13% pro Jahr steigern. Beim Gewinn je Aktie fiel das Wachstum mit 29% p.a. sogar noch höher aus.

Jedoch wird das Wachstum ausschließlich durch die Aufnahme von Krediten finanziert. Aus diesem Grund ist das Eigenkapital des Unternehmens negativ, die langfristigen Schulden bewegen sich kontinuierlich etwa auf der Höhe der Umsätze. Immaterielle Vermögensgegenstände gibt es so gut wie keine.

Seit 2013 zahlt Domino’s Pizza eine regelmäßige Dividende, die von 0,80 US$ je Aktie auf 3,12 US$ je Aktie in 2020 kontinuierlich erhöht wurde. Dies entspricht einer Dividendensteigerung von 21,5% per anno. Die Ausschüttungsquote liegt im Schnitt bei 30%.

Das Unternehmen kommt auf eine Gesamtkapitalrendite von über 30%, die Netto-Gewinnmarge liegt komfortabel oberhalb von 10%. Aufgrund des Franchise-Konzepts betragen die Sachinvestitionen nur rund 20% des operativen Cashflows (Durchschnitt 10 Jahre).

Auf Basis der Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2020 wird die Domino’s Pizza Aktie momentan zum 4-fachen Umsatz und mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 34 gehandelt. In den vergangenen sieben Jahren lag das durchschnittliche Kurs-Gewinn-Verhältnis bei circa 30.