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Charlie Munger’s privates Portfolio

Laut einer Aussage von Warren Buffett ist Diversifikation etwas für ahnungslose Investoren. Buffetts Partner Charlie Munger, der für die starke Konzentration seiner Kapitalmittel bekannt ist, hat im Jahr 2017 verraten, dass er in seinem Familienportfolio im Wesentlichen nur drei Investments besitzt.

Dazu gehören der Discounter Costco Wholesale, Berkshire Hathaway sowie eine Investition in Li Lu’s Investmentpartnerschaft Himalaya Capital Management. Zusammen mit der Daily Journal Corporation, bei der Charlie Munger den Posten des Aufsichtsrates innehat und 50.000 Aktien hält, ist dies das aktuelle Aktienportfolio:

Privates Portfolio von Charlie Munger
Quelle: marketscreener.com

Charlie Munger’s derzeitiges Vermögen wird von Forbes mit 2,2 Milliarden US-Dollar beziffert. Wenn man berücksichtigt, dass die Aktien von Berkshire Hathaway seit Jahresbeginn um etwa 20% gestiegen sind, könnte das Investment in Himalaya Capital einen Betrag von schätzungsweise 400-500 Millionen US-Dollar ausmachen.

Munger’s Portfolio im Detail

Costco Wholesale

In den Vereinigten Staaten ist Costco Wholesale nach Walmart der zweitgrößte Einzelhändler und belegt auf der Fortune-500 Rangliste der größten Unternehmen den 12. Platz. Munger liebt Costco’s Geschäftsmodell.

Costco verkauft in den USA (73%), Kanada (14%) und International (13%) so ziemlich alle Produkte des täglichen Bedarfs. Dabei strebt das Management an, die eigenen Artikel zu Preisen unter denen der Wettbewerber anzubieten. Charlie Munger sagte, dass Costco seine Kunden jedes Jahr ein wenig besser bedienen möchte.

Im Gegensatz zu anderen Unternehmen, die gespartes Geld unmittelbar versuchen in Gewinne umzuwandeln, verfolgte Costco’s Mitbegründer James Senegal von Anfang an das Ziel, Kosteneinsparungen an die Kunden weiterzugeben. Dadurch wurde der kurzfristige Gewinn dem langfristigen Unternehmenserfolg untergeordnet.

Laut Charlie Munger ist dies der Hauptgrund, weshalb Costco ein Geschäft mit 166 Milliarden US-Dollar Umsatz (im Jahr 2020) und einer Marktkapitalisierung von rund 200 Milliarden Dollar aufbauen konnte.

Berkshire Hathaway

Als stellvertretender Vorsitzender von Berkshire Hathaway ist es wahrscheinlich keine Überraschung, dass Charlie Munger den größten Teil seines Vermögens in die mit Warren Buffett gemeinsam geführte Investmentholding investiert hat.

Im 10-K Bericht für das Jahr 2020 hat Berkshire Hathaway ab Seite 123 insgesamt 257 Tochtergesellschaften aufgeführt. Darüber hinaus hält Berkshire etwa 50 Beteiligungen an börsennotierten Unternehmen mit einem aktuellen Marktwert von ungefähr 300 Milliarden US-Dollar.

Himalaya Capital

Bei Himalaya Capital handelt es sich um einen auf China fokussierten Investmentfonds, der von Li Lu gemanagt wird. Charlie Munger bezeichnet Li Lu als den chinesischen Warren Buffett. Neben der Wertschätzung von Li Lu’s Fähigkeiten als Portfoliomanager hebt Munger hervor, dass Li Lu primär in seiner Heimat China und nicht auf dem hart umkämpften amerikanischen Aktienmarkt investiert.

Durch die Investition eines signifikanten Teils des Familienportfolios in Himalaya Capital setzt Charlie Munger auf die weitere wirtschaftliche Entwicklung Chinas, die er äußerst positiv einschätzt.

Aktienportfolio der Daily Journal Corporation

Mit Blick auf Berkshire Hathaway und Li Lu’s Investmentfirma Himalaya Capital kann man zugegebenermaßen nicht von einem klassischen konzentrierten Portfolio sprechen, da beide Beteiligungen in sich selbst diversifiziert sind.

Anders sieht es bei dem von Charlie Munger für die Daily Journal Corp. gemanagten Aktienportfolio aus, das eine starke Konzentration aufweist. Das Portfolio der Daily Journal Corp. beinhaltet zum 30. September 2021 folgende Positionen:

Portfolio der Daily Journal Corporation

Bei Betrachtung des Daily Journal Aktienportfolios fällt auf, dass dieses mit der Bank of America, Wells Fargo und US Bancorp zu rund 80% im Bankensektor investiert ist. Daraus ergibt sich natürlicherweise die Frage, warum Charlie Munger so stark in Bankaktien investiert hat.

Laut Munger ist die Bankenbranche eine Goldmine. Zitat:

Der Gewinn im Bankgeschäft ist großartig und dies trotz der Tatsache, dass die Leute die das Geld verdienen, wie soll ich sagen, mäßig geschickt sind. Obwohl Banker mäßig geschickt sind, können sie im Bankgeschäft immer noch viel Geld machen.

Das ist der eine Grund, weshalb Charlie Munger (und Warren Buffett bei Berkshire Hathaway) so viele Bankaktien besitzen. Der zweite Grund ist, dass Bankaktien im Jahr 2009, als Munger sie für das Aktienportfolio der Daily Journal Corp. kaufte, einfach billig waren.

Im Allgemeinen verfügen Banken also über ein Geschäftsmodell, das gute Möglichkeiten zum Geldverdienen bietet. Aus diesem Grund – und gepaart mit günstigen Preisen – mag Charlie Munger Bankaktien.

Schlussbemerkung

Charlie Munger bezeichnet die Idee einer übermäßigen Diversifikation als Wahnsinn. Seiner Ansicht nach besteht das ganze Geheimnis des Investierens darin, „Orte zu finden, an denen es sicher ist. Wenn Sie ein paar qualitativ hochwertige Unternehmen zu einem angemessenen Preis identifizieren, werden Sie Ihnen am Ende viel Geld einbringen“, so Charlie Munger.

In Kategorie: Aktien

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Guten Tag, mein Name ist Mario Wolff. Ich beschäftige mich seit mehr als 20 Jahren mit dem Thema Value Investing. Wenn Du magst, kannst Du meinem Blog auf Twitter folgen oder den Feed abonnieren.

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