Für das 1. Quartal 2023 hat Berkshire Hathaway einige Änderungen im Aktienportfolio bekanntgegeben. Insgesamt wurden drei Beteiligungen neu hinzugefügt und vier Portfolio-Positionen vollständig veräußert. Sieben Investitionen wurden aufgestockt und acht reduziert.
Das gesamte Portfolio (Stand: 31. März 2023) kann als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Größere Änderungen gab es bei den Öl-Beteiligungen. Nachdem Chevron seit Mitte 2021 stetig aufgebaut wurde, hat Warren Buffett diese Position im Schlussquartal 2022 bereits leicht reduziert. Im abgelaufenen Quartal wurden knapp ein Fünftel der Bestände veräußerst, wodurch Chevron auf Platz 5 in Berkshires Aktienportfolio zurückfiel.
Bemerkenswert ist, dass Berkshire Hathaway im gleichen Zug seine Beteiligung an der zweiten Ölgesellschaft Occidental Petroleum um knapp 9% ausgeweitet hat.
Berkshires größte Beteiligung an Apple wurde um 20 Millionen Aktien auf 916 Millionen Aktien erhöht. Das Apple-Investment kommt damit zum Quartalsende auf einen Börsenwert von 151 Milliarden US-Dollar beziehungsweise auf einen Portfolioanteil von 46,4%.
Nachdem sich Warren Buffett zwischen 2020 und 2022 bereits von einigen Bankbeteiligungen getrennt hatte, geht er diesen Weg konsequent weiter und veräußerte nun auch die Bank of New York Mellon sowie den Restbestand an U.S. Bancorp.
In diesem Zusammenhang machte Buffett auf der diesjährigen Aktionärsversammlung von Berkshire Hathaway Anfang des Monats deutlich, dass er beim Halten vieler Bankaktien vorsichtig sei. Als Ausnahme nannte er die Bank of America, die er im 1. Quartal noch einmal geringfügig aufgestockt hat.
Neu gekauft wurden der Finanzdienstleister Capital One sowie in marginalem Umfang der britische Spirituosen-Hersteller Diageo sowie das Energieunternehmen Vitesse Energy.
Vollständig verkauft wurde Berkshires Beteiligung an dem Chiphersteller Taiwan Semiconductor, nachdem Warren Buffett in den vergangenen Wochen wiederholt Bedenken hinsichtlich der Zukunft Taiwans und den damit verbundenen geoplotischen Risiken geäußert hat.
Schließlich trennte sich Berkshire Hathaway von dem Möbel- und Einrichtungshändler RH, welcher in 2019 erworben und seitdem immer wieder aufgestockt wurde. Weitere nennenswerte Transaktionen sind der Zukauf von HP Inc. sowie die Reduktion des Anteils an General Motors.
Die restlichen Portfolioveränderungen sind mit einem Anteil von weniger als 0,1% am Gesamtportfolio, das zum 31. März 2023 einen Wert von 325,1 Milliarden US-Dollar aufweist, eher unbedeutend.
Weitere Investments in Japan
Nachdem Berkshire Hathaway im August 2020 bekanntgab, dass es jeweils etwas mehr als 5% an den fünf größten Handelshäusern Japans (Itochu, Mitsubishi Corp., Mitsui & Co., Sumitomo Corp. und Marubeni ) erworben hat, gab Warren Buffett in der zweiten Aprilwoche bekannt, dass er seine Anteile an jedem der Unternehmen auf 7,4% erhöht habe.
In einem Interview mit CNBC „Squawk Box“ äußerte sich Buffett, dass er verblüfft war, sich in diese Unternehmen so günstig einkaufen zu können. Laut seiner Aussage wiesen die Aktien eine Gewinnrendite von 14% (entspricht einem KGV von 7) bei voraussichtlich steigenden Dividenden auf.
Des Weiteren erklärte Warren Buffett, dass Berkshire plant, diese Investitionen für 10 bis 20 Jahre zu halten und die Anteile an jedem der Handelshäuser auf bis zu 9,9% zu erhöhen, sofern die Vorstände der Unternehmen ihre Zustimmung dazu erteilen würden.