Der Börse einen Schritt voraus

Buchcover: Der Börse einen Schritt vorausDas Buch „Der Börse einen Schritt voraus“ von Peter Lynch wurde im Jahr 1989 veröffentlicht. Der Titel der amerikanischen Originalausgabe lautet „One up on Wall Street“. „Der Börse einen Schritt voraus“ ist eines der meistverkauften Investmentbücher überhaupt.

Peter Lynch betont in seinem Buch, dass Privatanleger bessere Ergebnisse erzielen können, als professionelle Wall Street Investoren. Den von ihm vorgestellten Ideen stellt Lynch Beispiele seiner eigenen Investitionen an der Börse gegenüber. Dies gibt dem Anleger einen einfachen und praktischen Überblick darüber, wie er die Konzepte des Buches für die Investition in Aktien verwenden kann.

In der folgenden Zusammenfassung werden die wesentlichen Ideen von Peter Lynch zusammengefasst.

Die Nachteile professioneller Investmentmanager

Der Amateur hat gegen die Menge professioneller Wall Street Analysten an der Börse sicher keine Chance, so die weit verbreitete Meinung. Gleich im ersten Teil von „Der Börse einen Schritt voraus“ zeigt Peter Lynch auf, dass diese Annahme in der Tat völlig falsch ist.

Laut Lynch haben professionelle Anleger gegenüber Amateuren einige Nachteile. Beispielsweise ziehen Profis eine Menge Kapital an und viel Kapital bedeutet an der Börse weniger Chancen. Ein Umstand, auf den auch Warren Buffett bei seiner Investmentholding Berkshire Hathaway immer wieder hingewiesen hat.

So kann ein Investmentfonds mit einem verwalteten Vermögen von 10 Milliarden US-Dollar nicht in die Aktien eines kleinen Unternehmens mit einer Marktkapitalisierung von einigen hundert Millionen US-Dollar investieren und erwarten, dass diese Investition eine bedeutende Wirkung auf die Wertentwicklung des Fonds hat.

Auch in Bezug auf den persönlichen Track Record ist der private Anleger den Profis gegenüber im Vorteil. An der Wall Street sagt man, dass Investmentmanager niemals Ihren Job verlieren, wenn Sie das Geld ihrer Kunden mit IBM verlieren. Folglich setzen diese Manager oftmals keine eigenen Investmentideen um und orientieren sich bei ihrer Aktienauswahl lediglich an einer Benchmark.

Hinzu kommt, dass auch Fondsmanager Angestellte sind, die einen bedeutenden Teil ihrer Zeit damit verbringen müssen, um ihrem Arbeitgeber oder wichtigen Anteilseignern zu erklären, warum sie bestimmte Anlageentscheidungen getroffen haben. Laut Peter Lynch wäre diese Zeit besser in die Recherche von Aktien investiert.

Fondsmanager sind auch von dem bereitstellten Kapital ihrer Kunden abhängig. Das Problem dabei ist, dass die Kunden selbst keine versierten Investoren sind und dazu neigen, ihr Geld in einem Bärenmarkt abzuziehen, anstatt in dieser Börsenphase mehr Geld zu investieren. Also genau das Gegenteil von dem, was man eigentlich tun sollte.

Dieses Verhalten führt bei einem Investmentmanager zu folgendem Dilemma: Er hat viel Geld zum investieren, wenn alle Aktien teuer sind und zu wenig, wenn sie billig sind.

Alle diese Nachteile, mit denen professionelle Investoren konfrontiert sind, hat der einzelne Anleger nicht. Ganz im Gegenteil haben Privatanleger oftmals einen großen Vorteil gegenüber den Profis, die Peter Lynch im nächsten Abschnitt von „Der Börse einen Schritt voraus“ erläutert.

Warum der einzelne Anleger die Profis schlagen kann

Peter Lynch weist darauf hin, dass ein Software-Ingenieur, eine Kassiererin im örtlichen Supermarkt, ein Arzt oder ein Fast Food Junkie gegenüber den professionellen Investoren an der Wall Street einen entscheidenden Vorteil haben.

Sie alle wissen über bestimmte Produkte und Dienstleistungen mehr, als der Durchschnitt. So hat ein privater Anleger zum Beispiel mehr Informationen über die Modebranche, weil er in einem lokalen Bekleidungsgeschäft arbeitet. Ein Zahnarzt wiederum weiß, welche medizinischen Geräte innerhalb seiner Branche bevorzugt eingesetzt werden.

Darüber hinaus haben wir alle wertvolle Informationen über börsennotierte Unternehmen durch unseren Alltag, lange bevor die Wall Street Analysten, die hunderte von Stunden mit Marktforschung verbringen, auf diese Informationen aufmerksam werden.

Peter Lynch sagt, wenn Dir die Produkte des Unternehmens zusagen, wird Dir wahrscheinlich auch die Aktie gefallen. Der private Anleger sollte daher überlegen, welche Produkte er konsumiert und von welchen börsennotierten Aktiengesellschaften diese hergestellt werden.

Zum Beispiel hat Coca-Cola im Jahr 2020 die Marke „Costa Coffee“ auf den Markt gebracht. Eine solche Produkteinführung kann für Privatanleger eine Gelegenheit sein, weitergehende Recherchen anzustellen und versuchen herauszufinden, welchen Einfluss das neue Produkt auf die Umsätze und Gewinne von Coca-Cola haben wird.

Peter Lynchs Aktienkategorien

In „Der Börse einen Schritt voraus“ unterteilt Peter Lynch die Anlagemöglichkeiten in verschiedene Kategorien, da nicht alle Aktien gleichzusetzen sind. Sie in einen Topf zu werfen und entsprechend zu behandeln, wäre seiner Meinung nach keine gewinnbringende Strategie. Lynch argumentiert, dass es sechs verschiedene Aktienkategorien gibt.

Wachstumsschwache Aktien (Slow Grower)

Slow Grower sind Aktien von langsam wachsenden Unternehmen. Solche Unternehmen sind normalerweise schon groß und operieren in einer reifen Branche. Daher wird das Wachstum des Unternehmens im prozentual niedrigen einstelligen Bereich voraussichtlich gering ausfallen. Wenn man in ein solches Unternehmen investiert, tut man das normalerweise wegen der Dividende.

Peter Lynch mag diese Aktienkategorie nicht so sehr. Er denkt, dass die Aktienkurse dieser Gesellschaften in ihrem Anstieg begrenzt sind, da die Kurse im Allgemeinen mit der Gewinnentwicklung der Unternehmen korrelieren.

Stetig wachsende Aktien (Inbetweeners)

Die Inbetweeners sind an der Börse nicht gerade das Äquivalent von Geparden, aber die Gewinne der Unternehmen entwickeln sich stetig mit einer Wachstumsrate im mittleren einstelligen Prozentbereich.

Bei den stetig wachsenden Unternehmen handelt es sich um Gesellschaften, bei denen es unwahrscheinlich ist, dass sie vom Markt verschwinden. Beispiele hierfür sind Firmen wie Nestlé, Procter & Gamble oder Unilever.

Bei diesen Aktien stellt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für Peter Lynch den entscheidenden Faktor dar. Das KGV sollte beim Kauf eines Inbetweeners unter dem langjährigen Durchschnitt liegen, damit der Anleger für die Aktien nicht zu viel bezahlt.

Im Fidelity Magellan Fund wurden stetig wachsende Aktien von Peter Lynch umgeschichtet, sobald ihr Kurs über die Gewinnlinie der Unternehmen gestiegen ist, oder sich das KGV über seine historischen Spanne hinaus bewegt hat.

Lynch hat in solchen Fällen entweder darauf gewartet, später zu einem niedrigeren Kurs wieder einzusteigen oder den Verkaufserlös – was er bevorzugte – in eine andere günstiger bewertete Aktie umgeschichtet.

Wachstumsstarke Aktien (Fast Grower)

Fast Grower sind Aktien von Unternehmen, deren Gewinne mit 20-25% per anno wachsen. Aktien, deren Gewinne mit über 25% wachsen, betrachtete Peter Lynch mit Argwohn. Wichtig bei Aktien von wachstumsstarken Unternehmen ist, ob sie in der Lage sein werden, das Wachstum für mehrere Jahre aufrechtzuerhalten.

Peter Lynch hat solche Aktien gekauft, wenn sie zu einem KGV gehandelt wurden, das in der Nähe ihrer voraussichtlichen Wachstumsrate liegt.

Zyklische Unternehmen

Die Umsätze und Gewinne von zyklischen Unternehmen schwanken mit dem Geschäftszyklus. Typischerweise bieten diese Unternehmen Produkte und/oder Dienstleistungen an, deren Konsum von Verbrauchern in Zeiten finanzieller Unsicherheit verschoben wird. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Automobilindustrie.

Bei Aktien von zyklischen Unternehmen sinkt das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei fortschreitender Erholung der Geschäfte, da die Unternehmensgewinne am Ende des Geschäftszyklus ihren Höchststand erreichen.

Einen guten Kaufzeitpunkt für zyklische Aktien sieht Peter Lynch, sobald erste Anzeichen für einen neu beginnenden Zyklus sichtbar werden. Gewöhnlich befinden sich die operativen Gewinnmargen zu dieser Zeit auf einem Tiefststand. Verkaufen sollte man einen Zykliker idealerweise, wenn sich der Zyklus dem Ende zuneigt.

Turnaroundwerte

Auf den ersten Blick erscheinen die Aktien von Turnaround-Unternehmen wie potentielle Todesopfer. Turnaroundwerte sind Unternehmen mit sinkenden Gewinnen und/oder problematischen Bilanzen.

Für Peter Lynch ist bei solchen Aktien wichtig, ob die Unternehmen einem Ansturm ihrer Gläubiger standhalten können. Er schaut diesbezüglich auf die liquiden Mittel im Verhältnis zu den Schulden der Gesellschaften.

Daraus ergibt sich, wie lange die Firma an der Lösung ihrer Probleme arbeiten kann, ohne Pleite zu gehen. Oder anders ausgedrückt, wenn die Firma bereits bankrott ist, was bleibt für die Aktionäre übrig? Insgesamt muss es bei der Investition in eine Turnaround-Aktie einen stimmigen Plan geben, wie das Unternehmen gerettet werden soll.

Hat sich das Management von unrentablen Geschäftsfeldern getrennt? Wurden die Kosten gesenkt? Verbessert sich die Auftragslage? Zur Beantwortung dieser Fragen ist es von Vorteil, wenn der Anleger über einen Wissensvorsprung verfügt (siehe Vorteile des einzelnen Anlegers).

Spekulative Substanzwerte

Bei Substanzwerten handelt es sich um Situationen, in denen der Markt etwas Wertvolles verpasst, das sich im Besitz des Unternehmens befindet. Das können beispielsweise unterbewertete Vermögenswerte wie Immobilien sein, natürliche Ressourcen, Abonnenten oder gar Verlustvorträge, da diese von zukünftigen Gewinnen absetzbar sind.

Der Vater des Value Investing Benjamin Graham war ein starker Befürworter dieses Ansatzes. Graham suchte nach Unternehmen, bei denen der Wert der Vermögenswerte höher war als der Marktwert der Aktien.

Abschließende Betrachtung

Bei der Verwendung von Peter Lynchs Aktienkategorien ist zu beachten, dass die Aktien eines Unternehmens auch gleichzeitig in mehrere Kategorien gehören können. Außerdem bleiben auch Firmen nicht immer in der gleichen Kategorie stecken.

Die McDonald’s Corporation hat sich zum Beispiel von einem stark wachsenden Unternehmen in ein stetig wachsendes verwandelt und kann aufgrund des Immobilienbesitzes heutzutage auch als Substanzwert bezeichnet werden.

Tenbagger-Aktien

Mit dem Begriff Tenbagger beschreibt Peter Lynch in „Der Börse einen Schritt voraus“ eine Aktie, die sich im Kurs verzehnfacht hat. Lynch hat den Begriff geprägt, weil er ein begeisterter Baseballfan ist und „bag“ ein umgangssprachlicher Begriff für eine Basis ist.

Somit repräsentiert ein Tenbagger einen erfolgreichen Homerun und ist das Aktien-Äquivalent eines äußerst erfolgreichen Baseballspiels. Peter Lynch nennt in seinem Buch verschiedene Kriterien, die eine Aktie für einen potenziellen Tenbagger qualifizieren.

Der Name der Firma klingt langweilig

Wenn der Firmenname langweilig oder noch besser lächerlich klingt, neigen solche Unternehmen an der Börse dazu, übersehen zu werden. Denn die Profis an der Wall Street werden es sich zweimal überlegen, bevor sie mit der Aktie eines Unternehmens mit langweiligem oder lächerlichem Namen angeben.

Die Firma beschäftigt sich mit Trivialem

Noch besser findet Peter Lynch, wenn ein Unternehmen mit einem langweiligem Namen etwas Triviales herstellt. Als Beispiel nennt er die Aktien von Crown, Cork and Seal. Bei Crown, Cork and Seal handelt es sich um eine Firma, die Dosen- und Flaschenverschlüsse herstellt.

Die Firma produziert etwas Unangenehmes

Peter Lynch mag es auch, wenn eine Firma nicht nur langweilig, sondern zugleich abstoßend ist. Hier führt er die Aktien von Safety-Kleen an, die im Firmennamen schon einmal Kleen mit einem „K“ anstatt mit einem „C“ schreiben.

Hinzu kommt, dass Safety-Kleen Maschinen zum Reinigen verölter Autoteile anbietet, die vorwiegend an Tankstellen zum Einsatz kommen. Und da dies noch nicht abstoßend genug ist, hat das Unternehmen seine Aktivitäten auch auf Fettabfälle von Restaurants ausgeweitet.

Die Firma ist ein Spin-off

Oftmals entwickeln sich Ausgliederungen von Unternehmensteilen laut Peter Lynch zu erstaunlich guten Anlagemöglichkeiten. Denn die Eigenständigkeit ermöglicht es dem Management der Firmenableger, sich auf das Geschäft zu konzentrieren, indem der Umsatz gesteigert und die Kosten gesenkt werden.

Dadurch erwirtschaften Spin-offs häufig höhere Gewinne als zu Zeiten, in denen sie noch in die Konzernstruktur der Muttergesellschaft eingebunden waren.

Analysten verfolgen die Aktie nicht

Peter Lynch ist der Meinung, dass Aktien von Unternehmen mit wenigen oder gar keinen institutionellen Investoren potenzielle Gewinner sind. Wenn das Unternehmen dazu noch von keinen oder nur sehr wenigen Analysten verfolgt wird, hat man es mit einem doppelten Gewinner zu tun.

Dass Analysten eine Aktie nicht in der Breite verfolgen, kann auch ein Nebeneffekt nach einem erfolgten Spin-off sein. Denn in der frühen Phase der Eigenständigkeit liegen unter Umständen noch wenige Informationen über das neue Unternehmen vor, wodurch sich das Interesse der Analysten in Grenzen hält.

Das Unternehmen hat etwas Deprimierendes an sich

Die Bestattungsgesellschaft Service Corporation International ist ein klassisches Beispiel. Das Unternehmen ist nicht in den wachstumsstarken Branchen tätig, in denen Tausende von Leuten ständig darüber nachdenken, wie sie sich einen Teil des Marktes sichern können.

Dennoch verzeichnete die Service Corporation ein immenses Wachstum, indem das Unternehmen kleinere Bestattungsfirmen aufkaufte und so zum Marktführer im Beerdigungsgeschäft wurde.

Die Branche stagniert

Im Gegensatz zu den meisten Investoren zieht es Peter Lynch vor, anstatt in eine starke Wachstumsbranche in eine Branche mit stagnierenden Umsätzen zu investieren. Denn für ihn gibt es nicht Beeindruckenderes als zuzusehen, wie die Aktien einer an der Börse hochgejubelten Branche in den Keller fallen.

Dies passiert laut Peter Lynch nicht mit Aktien, deren Unternehmen Flaschenverschlüsse herstellen, Einkaufsgutscheine bearbeiten oder Altöl und Fettabfälle beseitigen.

Das Unternehmen agiert in einer Nische

In Nischen tätige Firmen sind Unternehmen mit einem wirtschaftlichen Burggraben, nach denen auch Warren Buffett bekanntlich auf der Suche ist.

Peter Lynch schreibt in „Der Börse einen Schritt voraus“, dass er lieber einen Steinbruch besitzt, als Twentieth Century-Fox. Denn Twentieth Century-Fox steht mit anderen Filmgesellschaften im Wettbewerb, während der Steinbruch in einer Nische operiert.

Die Firma hat wiederkehrende Einnahmen

Peter Lynch favorisiert Aktien von Unternehmen, die etwas produzieren, dass Konsumenten immer wieder kaufen. Das können beispielsweise Medikamente, Softdrinks, Rasierklingen oder Zigaretten sein. Ein Beispiel aus der heutigen Zeit sind Abonnements, die einer Firma monatlich Gebühren einbringen.

Nutznießer neuer Technologien

Peter Lynch stellt in seinem Buch „Der Börse einen Schritt voraus“ die Frage, warum Anleger anstatt in eine Computerfirma, die sich in endlosen Preiskämpfen befindet, nicht in ein Unternehmen investieren, das von diesen Preiskämpfen profitiert.

Als Beispiel nannte er Automatic Data Processing, das die Computertechnologie zur Erstellung von Lohnkostenabrechnungen nutzt. Ein weiteres seiner Beispiele sind Scanner für Supermarktkassen, die in den Supermärkten selbst dabei helfen, die Kosten zu senken und damit die Gewinne zu steigern.

Insiderkäufe

Insider wissen mehr über ein Unternehmen als jeder andere. Wenn die Angestellten eigenes Geld in die Aktien der betreffenden Firma stecken, ist das für Peter Lynch der sprichwörtliche Wink mit dem Zaunpfahl. Anleger können sich in diesem Fall ziemlich sicher sein, dass das Unternehmen zumindest nicht pleite geht.

Langfristig sieht Lynch noch einen weiteren Vorteil. In Unternehmen, an deren das Management selbst beteiligt ist, haben auch die Belange der restlichen Aktionäre oberste Priorität. Warren Buffett formulierte dazu, dass die Manager mit Aktienbesitz tatsächlich in den Schuhen der Eigentümer laufen.

Das Unternehmen kauft eigene Aktien zurück

Wenn ein Unternehmen an sich selbst glaubt, sollte es auch in sich selbst investieren. Peter Lynch bevorzugt Aktienrückkäufe und nennt als Beispiel das bereits erwähnte Unternehmen Crown, Cork and Seal.

Crown, Cork and Seal hat über einen Zeitraum von 20 Jahren eigene Aktien zurückgekauft und währenddessen niemals eine Dividende gezahlt oder sich mit unprofitablen Akquisitionen verzettelt. Laut Peter Lynch war der Einfluss auf den Gewinn pro Aktie des Unternehmens und damit auf den Aktienkurs maximal.

Schlussbemerkungen

Peter Lynch vermittelt in „Der Börse einen Schritt voraus“ keine Patentrezepte. Seine Anlagestrategie basiert auf Intuition, gesundem Menschenverstand und Erfahrung. Daher enthält das Buch sehr viele Anekdoten aus seiner Tätigkeit als Fondsmanager bei Fidelity.

Er erzählt seine persönliche Geschichte mit allen Erfolgen und auch Misserfolgen. Aufgrund dieses Ansatzes sind seine Ratschläge manchmal widersprüchlich. Beispielsweise mag er bei der Beschreibung seiner Aktienkategorien keine Aktien von wachstumsschwachen Unternehmen, aber sucht wenig später nach Firmen in stagnierenden Branchen.

Der Leser muss daher für sich selbst entscheiden, welche Aktien zu seinem persönlichen Anlagestil und damit in das eigene Aktiendepot passen.

„Der Börse einen Schritt voraus“ ist ein sehr leicht zu lesendes Buch. Lynchs Geschichten sind wie unterhaltsame Prosa. Und sein scharfes Urteilsvermögen kann privaten Anlegern unter Umständen dabei helfen, eine der begehrten Tenbagger-Aktien zu finden.