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Warren Buffett’s frühe Anlagevehikel

Bei seinen 25 wichtigsten Investments aller Zeiten tätigte Warren Buffett viele der frühen Geschäfte über verschiedene Anlagevehikel, die er in den 1960er, 1970er und 1980er Jahren kontrollierte. Dazu gehören beispielsweise Diversified Retailing oder Blue Chip Stamps.

Zunächst bündelte Buffett im Jahr 1962 mehrere separate Investmentpartnerschaften zu einer einzigen größeren Partnerschaft, der Buffett Partnership. Diese Partnerschaft führte er bis 1970. Als er aufgrund des gestiegenen Aktienmarktes keine guten Investitionsmöglichkeiten mehr finden konnte, hat er sich dafür entschieden, die Buffett Partnership aufzulösen.

Mit Charlie Munger und David Gottesman gründete Warren Buffett 1966 das Unternehmen Diversified Retailing. Später erwarb Buffett persönliche Anteile an dieser Gesellschaft außerhalb der Buffett Partnership. 1962 begann er mit dem Kauf von Berkshire Hathaway. Die Aktien wurden von ihm selbst, der Buffett Partnership und Diversified Retailing erworben.

Das letzte Puzzleteil in dieser Runde ist Blue Chip Stamps. Sowohl Warren Buffett, die Buffett Partnership, Diversified Retailing als auch Berkshire Hathaway besaßen irgendwann Anteile an diesem Unternehmen. Und dann investierten alle diese Anlagevehikel in andere Unternehmen.

Infografik: Anlagevehikel von Warren Buffett
Warren Buffetts Anlagevehikel als PDF-Download (vergrößerte Ansicht)

Im Nachhinein verwundert es kaum, dass sich die amerikanische Börsenaufsicht SEC für dieses Geflecht von Beteiligungen zu interessieren begann. Jedoch wurden keine rechtlichen Schritte eingeleitet, nachdem Warren Buffett einen Brief an den Ermittler Stanley Sporkin geschrieben hatte.

Im Jahr 1983 löste Buffett diesen finanziellen Knoten auf, indem er – mit Ausnahme der Buffett Partnership, die er bereits 1970 beendete – das gesamte Konstrukt in Berkshire Hathaway verschmolz.

Sinn und Zweck von Buffetts Anlagevehikeln

Es gibt eine wichtige Erkenntnis aus Buffetts Strukturierung seiner Anlagevehikel. Durch den Besitz mehrerer Unternehmen konnte er nämlich Kontrolle ausüben. Seine Absicht war nicht die Kontrolle über die Geschäfte dieser Unternehmen selbst, sondern die Kontrolle über ihr Kapital.

Beispiel: Angenommen, einem Investor stehen 510.000 US-Dollar für Investitionen zur Verfügung, er möchte aber mehr Geld investieren. Dann findet er die Unternehmen A, B und C. Der Einfachheit halber verfügen diese Unternehmen über die gleiche Summe Bargeld, nämlich je 1 Million US-Dollar.

Der Investor muss lediglich 51% (manchmal auch weniger) von einem dieser Unternehmen besitzen, um es zu kontrollieren. Mit seinen 510.000 US-Dollar erwirbt er also die Kontrolle über Unternehmen A. Dann verwendet er die Barmittel von Unternehmen A, um eine Mehrheitsbeteiligung an Unternehmen B zu kaufen.

Und schließlich verwendet er die Barmittel von Unternehmen B, um Unternehmen C zu kaufen. Der Investor hat sein anfängliches Investitionskapital von 510.000 US-Dollar in fast 2 Millionen US-Dollar verwandelt, die er nun kontrolliert.

Seine Käufe der Unternehmen A, B und C werden sich als profitabel erweisen, wenn er a) die 2 Millionen US-Dollar ähnlich profitabel einsetzen kann, wie er seine anfänglichen 510.000 US-Dollar einsetzen konnte und b) wenn er zu einem späteren Zeitpunkt weitere Aktien von A, B und C zu Bewertungen kaufen kann, die unter ihrem Inneren Wert liegen.

Zumindest Punkt a) sollte sich als gegeben herausstellt haben, da Warren Buffett in einem Forbes-Interview im November 1974 am Tiefpunkt des Börsencrashs 1973-1974 gefragt wurde, wie er sich fühlt? Und Buffett antwortete: „Wie ein übergeschlechtlicher Typ in einem Bordell. Jetzt ist es an der Zeit zu investieren und reich zu werden.“

Warren Buffett sagte weiter, er wisse nicht, was der Aktienmarkt als nächstes tun würde, aber es gebe „noch viele Schnäppchen“. Selbst in diesem frühen Stadium seiner Karriere verschwendete er keine Zeit damit, Marktbewegungen vorherzusagen. Buffett war nur daran interessiert, Werte zu finden, in die er investieren kann.

In Kategorie: Miscellaneous

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Guten Tag, mein Name ist Mario Wolff. Ich beschäftige mich seit mehr als 20 Jahren mit dem Thema Value Investing. Wenn Du magst, kannst Du meinem Blog auf Twitter folgen oder den Feed abonnieren.

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